Betriebliche Betrachtung
Laut Systemtheorie gibt es die große Unterscheidung zwischen lebenden und nicht lebenden Systemen. Nicht-lebende Systeme, wie z. B. eine Uhr, ein PC, ein Auto usw. sind nur die Summe ihrer Teile. Wenn man ein wesentliches Teil entfernt, dann läuft das Ganze nicht mehr, weil sie einer absoluten Steuerung unterliegen und nicht rückbezüglich reagieren können.
Lebende Systeme bzw. Organismen sind mehr als die Summe ihrer sichtbaren Teile und können rückbezüglich vernetzt agieren und reagieren. Wird ein Teil herausgenommen, so können sich die anderen Teile oft umstellen und die Gesamtfunktion aufrecht erhalten. Der Biologieprofessor Sheldrake spricht hier von einer morphischen Resonanz bzw. einen morphogenetischen Feld – wo alles mit allem in Verbindung ist und ständig aufeinander reagiert.
Der Mensch (MA) ist ein „lebendes System“ bzw. ein Subsystem, wenn man ihn als Teil eines größeren Ganzen, z. B. eines Unternehmens sieht. So kann man in den einzelnen Unternehmen das energetische und emotionale Klima, das dort herrscht, direkt spüren. Es entstand und besteht aus vielen Einzelereignissen, auf die die Subsysteme Menschen emotional reagieren wie: Spaß an der Arbeit, Erfolgsgefühl, geachtet werden, mitentscheiden dürfen, offen seine Meinung sagen dürfen, akzeptierten Vorgesetzten zu haben usw.
Wenn das Gegenteil der Fall ist wie: kein Spaß an der Arbeit, vieles geht schief wegen unklaren Informationen und Vorgaben, oft kritisiert werden, sogar die sachliche Kritik zurückhalten müssen, schwierige und autoritäre Vorgesetzte haben usw. dann ziehen sich die Menschen innerlich zurück und sind nur noch Erfüllungsgehilfen statt motivierte Mitdenker. Und jeder Mitarbeiter – jede Abteilung – jedes Unternehmen hat so ein sogenanntes morphisches Gedächtnis d. h. man vergisst das Positive wie auch Negative nicht, was einem widerfahren ist und re-agiert entsprechend.
Wegen allen diesen Tatsachen und Erkenntnissen sollten Gruppen – Abteilungen – Bereiche – Unternehmen wie/als lebende Systeme geführt werden. Nur das bringt anhaltende Erfolge und gebiert Unternehmensresilienz. Die sogenannte „Betriebswirtschaftliche Unternehmensführung“ (USA) hat viel Schaden angerichtet und tut es noch.
Bei sogenannten systemischen Aufstellungen (Organisationsaufstellungen) wird das jeweilige morphische Feld, z. B. eine Arbeitsgruppe oder Abteilung mit Personen aufgestellt oder dargestellt. Bei Teamentwicklungsseminaren erkennt man dann schnell, wo – bei welchen Personen – die Grundprobleme für das Ganze liegen und wie man eine tragende einvernehmliche Lösung erreichen kann – im morphischen Feld.
Vor Neueinstellungen und evtl. Beförderungen in oberen Regionen (eigentlich bei allen Führungsstellen) kann man mit externen professionellen Protagonisten mittels Aufstellungen herausfinden, welcher Bewerber der wirklich geeignete ist. Diese Entscheidung trägt dann auch. Das gilt insbesondere auch beim Generationswechsel bei inhabergeführten Unternehmen.
Familiensystem-bezogene Betrachtung
Prof. Schelsky sagte sinngemäß: „Die Schichten rekrutieren sich aus sich selber. Oberschicht gebiert Oberschicht – Unterschicht gebiert Unterschicht und Schichtaufsteiger sind eher selten bzw. durchbrechen nur kleinere Schranken.“
Ein erfolgreicher, von Mitarbeitern geachteter Vorgesetzter hat i. d. R. das sogenannte Urvertrauen in sich. Dieses ist in den ca. 5 ersten Lebensjahren in seiner Familie entstanden.
Eigentlich immer haben Menschen aber auch Belastendes aus ihrer Ursprungsfamilie mitgenommen und noch in sich. Das zeigt sich bei der Partnerwahl und überhaupt in der Art, wie man Beziehungen leb, mit Lebensproblemen umgeht und sich selber darstellt. Wer hier Blockierungen auflösen und zu seiner vollen Kraft kommen will, kann dies in sogenannten „Familienaufstellungen“ tun.
Wer Aufstellungscoach oder -therapeut werden will, um Aufstellungen zu vielerlei Lebensthemen leiten zu können, kann diese Ausbildung in 1 – 2 Jahren absolvieren.